Freitag, 25. Juni 2010

Überraschungsei

Da stand Sie eines Tages, diese Wundertüte an positiven Momenten. Sie diese unglaubliche Frau, die sich weder Ihrer Austrahlung noch Ihrer unermeßlichen Schönheit bewusst war.
Ihre ganz und gar verrückte Art und der unglaubliche Charme den sie verinnerlichte war nicht begreifbar für einen Menschen.
Innerhalb von Sekunden konnte Sie Massen verzaubern, konnte Herzen höher springen lassen und fast alles von der Welt fordern.
Doch von all dem wußte sie nichts.
Einzigartig, magisch zog Sie ihn in Ihren Bann.

Doch auch Er konnte so viel mehr sein, doch beide würden Sie nie voneinander erfahren was Sie sein konnten. Noch nicht, doch irgendwann wird begreifbar was nicht greifbar ist.
Dann verliert sich alles, denn Probleme werden zu Lösungen.

Dienstag, 22. Juni 2010

Schokolade

Sie sitzt am Fenster, blickt hinaus in die Nacht. Es regnet heftig, ein Gewitter hat sich über der Stadt festgesetzt. Sie hat das Licht ausgeschaltet, aus Angst vor einem Blitzeinschlag. So sitzt sie am Fenster und blickt hinaus. Ihre Augen glänzen, sie hatte geweint denn er war nicht hier bei ihr.
Ihre Gedanken drehten sich und umschlangen sie, war er mit Absicht nicht gekommen? Wollte er doch nicht so weit gehen? Doch am Ende blieb immer nur die Frage "Was soll ich nur tun?".
Der Regen wurde heftiger, ebenso die Blitze - das Gewitter schien nun direkt über ihr.
Die Tränen suchten erneut ihren Weg, sie fürchtete das Gewitter und sie fürchtete er würde nie mehr zu ihr zurück finden.
Dann klingelte das Telefon, sie sprang auf und ging ran.
Sie: "Hallo?"
Er: "Hallo, entschuldige das ich nicht da bin. Das alles ist mir doch zu riskant. Ich bin gerade am Flughafen."
Sie schluckte, das Herz in Ihrer Brust zog sich zusammen.
Er: "Aber du solltest eines Wissen, das liegt nicht an dir..."
Sie unterbricht ihn, der Schmerz wird zu groß, und legt einfach auf.
Es klingelt wieder, doch sie weigert sich ranzugehen.
Plötzlich knallt ein Stein gegen das Fenster, sie reagiert nicht. Erst als viele etliche Steine gegen das Fenster fliegen geht sie vor und öffnet es.
Sie schreit hinaus: "Hey Ihr Penner, hört mal auf mit dem schei...."
Er: "Ok ich hör auf mit dem Scheiß aber wie wäre die Idee wenn du einfach mal die Türe aufmachst?"

Dienstag, 15. Juni 2010

Creolische Welten

Er steht am Strand, ein leiser Wind weht um ihn herum. Seine Haut spürt die leichte Kälte der einbrechenden Nacht, das Wasser um seinen Füßen jedoch ist noch warm. Sein Hemd wird vom Wind aufgeweht, seine Haare wankeln im Wind.
Er blickt hinaus, auf das Meer um ihn herum ist nichts außer dem Strand und weit entfernten Lichtern. Sein Blick wirkt kühl ja berechnend, dann ein lautes Geräusch - ein Lastwagen fährt an den Strand.
4 Männer laden einen Flügel ab, er ist groß und schwarz wie die Nacht. Sie fluchen dabei, sie schwitzen und sie sind genervt.
Er dreht sich zu Ihnen, gibt Ihnen etwas Geld und schickt sie fort.
Mit lautem Getöse verschwindet der Lastwagen ebenso plötzlich wie er gekommen war.
Er setzt sich an den Flügel, der nun hier am Strand steht.
Seine Hände streicheln einmal kurz über die Tasten, der Wind hebt etwas Sand auf sie.
Dann beginnt er unbekümmert zu spielen, er spielt - Lieder die so noch nie gespielt wurden, er spielt für Sie, für die Frau die er nicht kennt - doch die er liebt und die er finden will.
Seine Musik wird lauter, ja kräftiger und langsam glänzen seine Augen.
Ein lächeln springt von seinem Gesicht in die Nacht, das Feuer in seinen Augen brennt, man spürt seine Liebe durch die Musik tief und weit in die Nacht hinaus.

Sie läuft einsam und allein noch am Strand entlang, ihr Freund, oder vielmehr Exfreund, hatte sich mal wieder damit begnügt sich zu besaufen und hinter Vorwänden zu verstecken. Sie kannten sich lange, aber doch hatten sie sich beide Weiterentwickelt. Ihr Freund war nur noch ein Abbild dessen was er einst war.
Sie spürte wie alles außeinanderbrach, Sie spürte wie er Ihr verloren ging.

Dann hörte Sie die Musik. Ein inneres Feuer das Sie schon lang nicht mehr spürte entflammte in Ihr. Sie rannte los, denn Sie wollte die Quelle der Musik finden.

Er wechselte sein Spiel, wurde langsamer ja fast ruhig. Seine Finger schmerzten, seine Krankheit war zurück und sie wollte ihn niederringen.
Als Sie ihn sah, verstand Sie nichts mehr. Warum sollte ein Mann, dazu noch ein solcher hier in der Nacht allein Klavier spielen?
Dennoch hatte der Anblick etwas magisches, ja einnehmendes für Sie, dieser Mann an diesem Flügel schien Ihr nicht fremd, sondern eigenartig vertraut.

Als sich Ihre Blicke trafen, stand die Welt kurz Still, der Wind wehte nicht mehr, das Rauschen des Meeres verschwand. Nur noch das Mondlicht, das sich im Flügel spiegelte erinnerte an diese Welt. Sie setzte sich zu Ihm, sie begannen zu reden als ob sie sich schon Jahre kannten.

Die Nacht verschwand und in der Morgendämmerung lag Sie in seinem Arm.
Doch dann unterbrach er all das - und flüsterte Ihr ins Ohr.
"Ich bin nicht der, den du brauchst. Ich bin nicht der den du lieben wirst. Ich bin nur ein Schatten einer anderen Welt." Sie blickte ihn verwundert an, doch er sprach weiter "Begehe nicht die Dummheit mich zu lieben, mein Leben wird kurz sein, es wird wenig sein. Ich werde dir nichts geben können, also geh zurück - zu deinem Freund zu deiner Welt."
Sie wurde blaß.

Er stand auf und ging weg, direkt ins Meer hinaus, bis er begann zu schwimmen und irgendwann sah Sie ihn nicht mehr.

Als Sie wieder zurück im Hotel war, bei Ihrem Freund fand Sie ein Häufchen Elend. Ihr Freund liebte Sie, er begriff in dieser Nacht was er fast verloren hätte.

So konnten sie ihren Weg weitergehen, doch wenn Sie gefragt wird was in dieser einen Nacht geschah - so verstummt Sie noch heute und in Ihrem Blick wird eine tiefe Sehnsucht deutlich.
Eine Sehnsucht die Sie nie mehr stillen wird können.

Er blieb verschollen, man ließ den Flügel am Strand stehen. Bis heute sprechen viele noch immer davon, dass sie Nachts Klaviermusik hören und eine leise Stimme. Was die Stimme genau sagt ist nicht bekannt, nur so viel "...beschütze Sie, so wie ich es nicht konnte - gib Ihr das Glück das ich nicht geben kann."

Keiner weiß genau was all dies zu bedeuten hat.

Freitag, 11. Juni 2010

Saure Äpfel

Kein guter Tag, die Schmerzen sind wieder da. Erinnern daran das all dies doch so vergänglich ist.
Die Ärzte warnen, einmal mehr - vor allem. Er solle nicht mehr Leben, er solle alles aufgeben.
Er hätte ja genug - Geld & die Freiheit nochmals loszuziehen auf seine letzte Reise um diese Welt.
Doch er will und wird nicht gehen, noch nicht. Denn noch hat er seine Aufgabe nicht erfüllt.
Klingt idiotisch. Doch er glaubte immer daran jeder hätte seine Aufgabe. Welche die Seine war wußte er noch nicht genau, doch er würde sie erkennen sobald er sie fand.

Aufgeben konnte er nicht, denn sein Feuer verschlang immernoch Berge.
Er wollte alles, er wollte es Wissen, bis zum Ende hin würde er sich diesem Kampf stellen.

Solange sein Feuer brennt, solange die Liebe in ihm noch stark genau ist wird er diesen Kampf nicht verlieren können.
Doch irgendwann erlöscht auch dieses Feuer, wird es nicht genährt.

Und so spürte er bereits oft den kalten Atem in seinem Nacken, doch genau dann schaffte er es - nur er dieses Feuer erneut zum Flächenbrand anzustecken.

Er geht diesen Weg allein, niemand anderes als er wird diesen Weg gehen können.
Das weiß er mittlerweile, doch er hofft noch immer und er sehnt sich noch immer, denn nur so lässt sich großes Schaffen.
Was wären wir ohne Hoffnung? Ohne Leidenschaft? Ohne Sehnsucht?
So sehne ich mich nach dir und hoffe auf dich, auf das ich dich irgendwann finde - da draußen.

Und so beiße ich in diesen sauren Apfel und lache, lache laut - denn ich lebe und mit jedem Biss in diesen Apfel werde ich stärker. Denn das ist es was ich bin, ich bin der Schatten, ich bin der Mann weit hinterm Mond, da wo man mich nicht sieht.

Aber ich,
bin.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Dessertig

Vor langer Zeit, brach ich auf von daheim. Floh vor all dem Leid und Schmerz und begann den Kampf für die Berechtigung meines Lebens. Der Kampf war hart und sollte nie einfach sein, doch nie stand ich davor wirklich alles aufzugeben. Ich wandelte mich sehr, begriff vieles was mir verborgen blieb. Mein Schmerz wurde vom Feind zum Begleiter, er durfte mit mir reisen. Nicht ich musste mit ihm reisen.
So riss ich diese neue Welt an mich und baute eine neue, eine andere.
Griff nach den Sternen, fiel hin und griff wieder nach ihnen.

Doch all das wird wertlos mit der Zeit, wenn man versteht das keiner sehen wird was man gesehen hat. Es zu teilen scheint unmöglich, es zu verschenken damit noch weniger.
Die Bilder in meinem Kopf malen so schnell, so wuchtig ich werde nie alle preis geben - oder vielmehr nie mehr.
Wem auch? - Sollte ich sie der Welt aufdrängen? Warum sollte ich diese unbegreifliche Schönheit verschenken? Nein, kämpft um mich.

Mein Feuer brennt stärker als ihr verstehen könnt.

Dienstag, 8. Juni 2010

Snackbar 3

Heute war der erste wahrlich dessertige Tag,
er traf - was er nicht glaubte je zu treffen.
Doch auch Sie hatte einen Makel, den er nie ignorieren können würde.
Und doch mit jedem Lachen, mit jeder kleinen Berührung kam Sie ihm näher.
Er wollte ausbrechen, wollte weg - denn er konnte nicht ertragen nichts zu tun.
Doch er blieb, denn Sie blieb.
Sie schien die Antwort auf eine noch nie gestellte Frage.

Dienstag, 1. Juni 2010

Angebrannt

So stand er, in seinem braunen Anzug, an der Türe.
Das Treffen seiner Branche interessierte ihn nicht, er blickte hinaus in den Regen.
Nein, auch der Alkohol war nicht seins - das gequälte Lachen und die billigen Nettigkeitsfloskeln verschreckten ihn zu tiefst. Keiner sah was er sah, keiner spürte was er spürte.
Doch wie sollten sie auch? - Sie waren nicht Er.
Seine Gedanken flossen dahin wie der Regen, die Bilder von all dem was er einst gesehen hatte ziehen an ihm vorbei, der Schmerz kehrt zurück in sein Fleisch, doch er steht. Kein Zucken, keine Mine verriet seine Qual. Seine Gedanken blieben im Vergangenen, bis plötzlich das Feuer in seinem Herzen wieder ansprang.
Es brannte, hell und heftig und es verlangte nach mehr.
Er stemmte sich innerlich gegen diesen Schmerz, gegen die Erinnerungen denn er wollte noch mehr.

So stand er, auch noch Jahre später an Fenstern und blickte hinaus. Doch sein Lächeln kehrte mit den Jahren zurück.